Geschichte der Wallfahrt
Die Wallfahrt zur Gnadenmutter von Oberelchingen blickt auf eine lange Tradition zurück, die spätestens mit der Gründung der „Bruderschaft der sieben Schmerzen“ im Jahr 1644 eine feste geistliche Form erhielt. Schon zuvor zog die exponierte Lage des Klosters, das feierliche Chorgebet der Benediktiner und die Verehrung Mariens zahlreiche Gläubige an. Mit der Umgestaltung der Marienstatue zur „Schmerzhaften Mutter Gottes“ und dem Erwerb bedeutender Reliquien entwickelte sich Oberelchingen zu einem stark frequentierten Wallfahrtsort, dessen Anziehungskraft bis heute in festlichen Bruderschaftstagen wie dem „Hohen Umgang“ und im persönlichen Gebet vieler Pilger spürbar bleibt.
Gründung der "Bruderschaft der sieben Schmerzen"
Der offizielle Beginn der Wallfahrt in Oberelchingen wird nach historischen Überlieferungen mit der Gründung der „Bruderschaft der sieben Schmerzen“ in Verbindung gebracht. Angeblich ist das Wallfahrtswesen in Oberelchingen noch wesentlich älter, allerdings kann dies nicht belegt werden. Bekannt ist jedoch, dass das Kloster durch seine imponierende Lage auf dem Berg, seine Gastfreundschaft, die schöne Kirche, das erhabene Chorgebet der Mönche sowie durch seine feierlichen Gottesdienste und die Möglichkeit zum Empfang der hl. Sakramente bereits vor der Gründung der Bruderschaft eine hohe Anziehungskraft für Gläubige hatte. Nach der Gründung der Bruderschaft im Jahre 1644 wurde die ursprüngliche Marienstatue zum heutigen Wallfahrtsbild der Maria mit den sieben Schwertern umgestaltet und bildet seither das kultische Zentrum der Wallfahrt. Im Jahre 1650 konnte die Bruderschaft einen Dorn aus der Dornenkrone Christi erwerben, was für einen erheblichen Zulauf an Wallfahrern sorgte.
Gelobung der jährlichen Wallfahrt der Gemeinde Straß
Ganze Gemeinden gelobten eine jährliche Wallfahrt zum „Heiligen Berg“, wie z.B. die Gemeinde Straß im Jahre 1662. Als im Jahre 1725 aus der Kalixtus-Katakombe in Rom die Reliquien der Hl. Julianus, Claudius und Prosper erworben wurde, kam es zu einem weiteren Zulauf an Wallfahrern. Dieser Zulauf gipfelte im Fest des 100-jährigen Jubiläums, welches mit 60.000 Besuchern, die höchste je ermittelte Zahl an Wallfahren in Oberelchingen darstellt. Mit der Auflösung des Klosters (1803) und unter dem Einfluss der Bayerischen Staatsregierung nahmen die Wallfahrten ab.
Weiterhin für die Wallfahrt beliebt
Zu den bis heute noch gefeierten Wallfahrten zählt das Hauptfest der Bruderschaft – der „Hohe Umgang“ -, welcher am dritten Sonntag nach Pfingsten stattfindet und der jährliche „Schmerzensfreitag“. Zu den treuesten Wallfahrern zählen die Gläubigen aus Bettringen, einem Stadtteil von Schwäbisch Gmünd, die jährlich die lange Reise –größten Teils zu Fuß- zum „Hohen Umgang“ auf sich nehmen.
Immer wieder kommen aber auch andere Gruppen zur Gnadenmutter von Oberelchingen. Die brennenden Kerzen vor dem Gnadenaltar erzählen von verschiedenen Anliegen: Freude – Dank – Sorgen – Trauer. Davon berichtet auch ein Wallfahrtsbuch, das am Gnadenaltar ausliegt.
Quelle des Textes: Walter, Draschek